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VOM RAND IN DIE MITTE 
 
 
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Was ist eigentlich eine geistige Behinderung?

 
 
Die Vielzahl der Definitionen, die versuchen den Begriff „geistige Behinderung" zu beschreiben und einzugrenzen, verdeutlichen die mit diesem Begriff verbundenen Schwierigkeiten. Sie entstehen, da sich Behinderung nur im Vergleich zur Normalität beschreiben lässt. Aber was bedeutet Normalität, wo liegen die Grenzen zur Behinderung? Und wer ist überhaupt in der Lage, diese Grenzen zu beurteilen?  
 
Die derzeit gebräuchlichste Definition ist die der Weltgesundheitsorganisation WHO. Darin wird Minderbegabung als „unvollständige oder unzureichende Entwicklung der geistigen Fähigkeiten" definiert.  
 
Genaue Zahlen über die Häufigkeit geistiger Behinderungen fehlen. Man nimmt an, dass im schulpflichtigen Alter ungefähr drei Prozent aller Kinder eine Lernbehinderung haben und etwa 0,3 Prozent eine mässige oder schwere geistige Behinderung.  
Geistige Behinderung ist ein komplexes Geschehen, das als Phänomen nicht isoliert, sondern erst in Bezug auf negativ bewertete Abweichungen von Anforderungen der Gesellschaft entsteht. Die Behinderung ist nicht im Menschen auffindbar, sondern sie entsteht zwischen den Menschen in ihrer sozialen und materiellen Umwelt. Menschen mit geistiger Behinderung sind in erhöhter Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden. Sie verschwinden aus dem Alltag der Gesellschaft und haben wenig Kontakt zu nicht-Behinderten.  
 
Konkret: Geistige Behinderung und Gesellschaft 
 
Menschen, die aufgrund einer verminderten Leistungsfähigkeit daran gehindert sind, ihre Rechte durchzusetzen, weil sie geistig behindert sind, gehören zu den Schwächeren in unserer Gesellschaft. Sie sind von sozialer Benachteiligung bedroht. Aufgabe der Gemeinschaft muss es sein, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu widmen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen. 
 
Bezogen auf die Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft bedeutet dies, dass nicht behinderte Menschen, die sich ihre Umwelt entsprechend ihren Vorstellungen und Zielen gestalten, diese Gestaltungsmöglichkeit auch Menschen mit Behinderung einräumen müssen. Durch gezielte Förderung, Unterstützung und Begleitung sind Menschen mit einer geistigen Behinderung in der Lage, ihre Ressourcen auszubauen. 
 
Menschen mit geistiger Behinderung sind Menschen wie alle anderen auch und gehören der menschlichen Gemeinschaft mit gleichen Rechten an.  
 
Menschen mit geistiger Behinderung lassen uns aufmerken. Sie bewegen uns, - vielleicht von der MITTE AN DEN RAND? Jedenfalls brauchen sie unsere Zeit, - erfüllte menschliche Zeit.  
Nicht „Behandlung“ sondern vorbehaltlose Begegnung entspricht ihrer menschlichen Würde. 
 
Wenn wir Menschen mit einer geistigen Behinderung ein Recht auf Teilhabe in unserer Gesellschaft zugestehen, werden Schritte VOM RAND IN DIE MITTE möglich. 

 

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Letzte Änderung am 4.03.2006
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